PD Dr. med. Kerstin Lau
Dr. med. Christoph Schulz

Personalized Cell Therapy

Im Rahmen der PCT wird ein PRP-Verfahren (PRP = thrombozytenreiches Plasma) angewendet, das auf rein biologische Weise die Heilung und Regeneration von Gewebe stimuliert und so eine natürliche
Alternative zu den herkömmlichen Methoden der ästhetischen Medizin bietet.
Das PRP-Verfahren ermöglicht eine spezielle Aufbereitung des körpereigenen Bluts, bei der die Thrombozyten und Wachstumsfaktoren in erhöhter Konzentration gewonnen werden. Diese treten mit entsprechenden Rezeptoren der Zielzellen, beispielsweise Fibroblasten, Stammzellen und Epidermalzellen, in Wechselwirkung und initiieren Prozesse, die unter anderem zur Zellproliferation, Kollagensynthese und Matrixbildung führen. So können Schäden, die durch Stress oder Umwelteinflüsse über die Zeit entstanden sind, auf natürliche Weise repariert werden. Aufgrund der körpereigenen Wirkstoffe ist dieses Verfahren sicher und gut verträglich.
Intensiv untersucht und bestätigt wurde in den letzten Jahren vor allem der proliferationsfördernde Effekt der Wachstumsfaktoren, der zu einer Stimulierung der Geweberegeneration am Wirkungsort führt. „Wachstumsfaktoren spielen in der ästhetischen Medizin eine immer größere Rolle, sowohl bei der Hautverjüngung als auch bei Haarausfall. Diese Funktion wird durch die Personalized Cell Therapy im Gewebe genutzt und verstärkt“, sagt Dr. Christoph Schulz, ein Experte auf dem Gebiet der ästhetischen Medizin und Anwender des PRP-Verfahrens.

PRP in der Anwendung
Eine kleine Menge Blut wird aus der Armvene entnommen. Anschließend wird das Blut mittels Zentrifugation getrennt. Hierbei wird der Teil des Blutes separiert, der die körpereigenen regenerativen und zellerhaltenden Bestandteile enthält. Anschließend wird dieser Teil des Blutes mit Hilfe eines speziellen Systems abgetrennt. Nun sind die aktiven Bestandteile des Blutes fertig zur Applikation in die betroffene Stelle. Dort beginnen die applizierten Thrombozyten Wachstumsfaktoren freizusetzen, die die Regenerationsprozesse unterstützen.

PRP zur Hautverjüngung
Alterungsprozesse, genetische Veranlagung, aber auch Stress und Umwelteinflüsse hinterlassen ihre Spuren auf unserer Haut. Obwohl unser Körper bemüht ist, Schäden, verursacht beispielsweise durch erhöhte Strahleneinwirkung, mit Hilfe von Reparationsmechanismen zu beseitigen, häufen sich diese zunehmend an. Hinzu kommt, dass die körpereigene Produktion von Kollagen und Hyaluronsäure mit zunehmendem Alter abnimmt. Gerade das Kollagen spielt als das im menschlichen Körper am häufigsten vorkommende Protein eine entscheidende Rolle beim Aufbau der Haut. So besteht unsere Haut zu einem Großteil aus Kollagen, das in Faserform eine Art Stützkorsett bildet und der Haut zu Elastizität verhilft. Außerdem speichern die Kollagenfasern große Mengen an Wasser und sorgen so maßgeblich für das Volumen der Haut. Bereits ab Mitte 20 nimmt die körpereigene Kollagenproduktion ab. Dadurch wird die Haut dünner und verliert an Elastizität. Die ersten Fältchen entstehen.
In Studien konnte gezeigt werden, dass das PRP-Verfahren den Abbau lichtgeschädigter Bestandteile stimuliert und gleichzeitig die körpereigene Produktion von Kollagen und Hyaluronsäure anregt. Dadurch verbessert sich die dermale Elastizität und das Volumen der Haut nimmt zu.1, 2, 3

Wie viele Beispiele in unserer Praxis zeigen, kann die Personalized Cell Therapy bei Hautalterung mit individuellen Unterschieden zu guten Ergebnissen führen.
PRP bei genetisch (erblich) bedingtem Haarausfall Erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie, AGA) führt bei ca. 80 % aller Männer aber auch bei ca. 50 % der Frauen zu einem
Verlust der Haare in ganz bestimmten Haarregionen. Bei den Männern tritt die AGA häufig bereits in jungen Jahren vorwiegend an der Stirn-Haar-Grenze und in der Scheitelregion auf. Frauen sind überwiegend nach den Wechseljahren betroffen, wobei die AGA meist im Bereich des Mittelscheitels einsetzt. Grund für den Haarausfall ist eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegen das Hormon Dihydrotestosteron (DHT). DHT ist ein Steroidhormon, welches auch in der Kopfhaut vorkommt und die Wachstumsphase der Follikel verkürzt.
Das führt dazu, dass mit der Zeit die Follikel verkümmern. Durch die im PRP in konzentrierter Form vorhandenen Wachstumsfaktoren kann die Wachstumsphase der Follikel wieder stimuliert werden. Studien haben gezeigt, dass mit dem PRP-Verfahren eine beträchtliche Zunahme der Haardichte und des Haardurchmessers erzielt werden kann.4, 5, 6

Auch bei genetisch bedingtem Haarausfall haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Personalized Cell Therapy helfen kann.

Referenzen
1. Cho JW, Kim SA, Lee KS. Platelet-rich plasma induces increased expression of G1 cell cycle regulators, type I collagen, and matrix metallo proteinase-1 in human skin fibroblasts. Int J Mol Med 2012;29,32-6
2. Kim DH, Je YJ, Kim CD, Lee YH, Seo YJ, Lee JH, et al. Can platelet-rich plasma be used for skin rejuvenation? Evaluation of effects of platelet-rich plasma on human dermal fibroblast. Ann Dermatol 2011;23:424-31
3. Anitua E, Sanchez M, Nurden AT, Zalduendo mm, et al. Platelet-released growth factors enhance the secretion of hyaluronic acid and induce hepatocyte growth factor production by synovial fibroblasts from arthritic patients. Rheumatology (Oxford) 2007;46(12):1769-72
4. Greco J, Brandt R. The effects of autologous platelet rich plasma and various growth factors on nontransplanted miniaturized hair. Hair Transplant Forum int 2009;19:49-50
5. Lopez V, Vaya A, Bautista D, Ricart JM. Autologous platelet-rich plasma as a potential therapeutic tool in androgenetic alopecia. J Am Acad Dermatol 2013;68:SAB 103
6. Khatu SS, et al. Platelet-Rich Plasma in Androgenic Alopecia: Myth or an Effective Tool. J Cutan Aesthet Surg 2014;7(2):107-110

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